Wasserdampfdurchlässigkeit (Gravimetrisch) nach ASTM E-96

Wasserdampfdurchlässigkeit (Gravimetrisch) ASTM E-96Beschreibung:

Prüfmethode für nahezu beliebige Materialien, z.B. Kunststoff- und Polymerfolien, Papier, Pappe, Textilien mit und ohne Deckschicht. Es gibt zwei Varianten, die Trockenmittel- und die Wasser-Methode.

Ergebniseinheit:
WVT (water vapor transmission): g/m2*h, normiert auf die Dicke des Musters: P(Permeationskoeffizient): g*mm/m2*h. Angelsächsische Einheit der Norm: grains/ft2*h (= 0,697 g/m2*h)

(Verwandte) Normen:

DIN 53122-1 / DIN 53122-A,
DIN 53122-2 / DIN 53122-2-A,
ISO 2528:1995

Prüfmethode:

Die Probe wird so in die Öffnung eines Prüfbehälters eingebaut, dass sie diese verschließt. Im Behälter befindet sich bei der Trockenmittel-Methode ein Trockenmittel, das das im Laufe der Prüfzeit durch die Probe permeierende Wasser absorbiert. Bei der Wasser-Methode wird der Behälter mit Wasser gefüllt. Wasserdampf permeiert durch die Probe nach außen. Die Gewichtsänderung wird durch Wiegen bestimmt.

Nachweisgrenze:
0,01 g/m2*h.
Die Nachweisgrenze ist weiterhin abhängig von Musterbeschaffenheit und der Musterdicke. Mit einem von der Norm abweichenden Aufbau sind auch weit niedrigere Permeationsraten messbar.
Wir beraten Sie dazu gerne persönlich.
Empfohlen für Messbereiche > 0,1 g/m2*h, da ansonsten die notwendigen Messzeiten (Kosten) sehr lange werden.

Erforderlicher Prüfkörper:

Senden Sie uns ein Muster etwa in der Größe DIN A4 zu.

Nicht flache Probekörper: bitte um Rücksprache.

Nach der Norm soll die aktive Probenfläche mindestens 30 cm2 betragen. Wir messen standardmäßig Proben der Dicke von 20 µm – 3 mm, andere auf Anfrage.

Die Proben sollen repräsentativ für das Material, frei von Fehlern und Defekten sowie gleichmäßig in der Dicke sein. Die Probendicke bestimmen wir für Sie auf Wunsch nach DIN 53370.

Von der Norm wird die Prüfung von drei unabhängigen Mustern pro Test vorgeschlagen, falls die Probe zwei gleiche Seiten hat oder bei unterschiedlichen Seiten nur die Permeation in einer Richtung gefragt ist. Soll bei unterscheidbaren Seiten die Permeation in beide Richtungen bestimmt werden, so sollten je zwei Proben gemessen werden. Probenpräparation führen wir für Sie durch.
Falls Sie die Präparation selbst vornehmen wollen, erfragen Sie bitte die erforderlichen Probengeometrien. Bei empfindlichen Beschichtungen kann es sinnvoll sein, zuerst die Träger zu präparieren und dann zu beschichten.

Prüfmedium:

Wasser bzw. Wasserdampf.

In Analogie zur Norm können auch andere Substanzen eingesetzt werden, wie z.B. Kraftstoffe.

Prüfkonditionen:

Die Temperatur ist wählbar, die Norm ist nicht auf eine bestimmte Test-Temperatur beschränkt.

Bei Mecadi mögliche Prüftemperaturen:

  • Standard -50 °C bis +150 °C, andere auf Anfrage

Mögliche Genauigkeit bei Mecadi: besser +/-0,1 K (Erfahrungswert +/- 1 K ergibt bei Elastomeren bis zu 20 % Messwertänderung).

Die Trockenmittel-Methode kann bei unterschiedlichen Klimabedingungen (Temperatur und Luftfeuchtigkeit) durchgeführt werden.

Sprechen sie mit uns über spezielle Effekte und Anforderungen an die Proben. Ebenfalls möglich sind Temperaturprofile (nicht-isotherme Messungen) zur Bestimmung von Morphologieänderungen und deren Beeinflussung durch Temperatur und Luftfeuchte.

Mecadi bietet basierend auf dieser Methode auch weitergehende Untersuchungen zur Bestimmung der Durchbruchzeit durch Barrieren an.

Des Weiteren können Wechselwirkungen von Medium und Polymer untersucht werden, die Aussagen zu Beständigkeit sowie physikalischen und chemischen Reaktionen unter Prozessbedingungen ermöglichen und somit Kriterien für die Auswahl von Werkstoffen liefern.

Diesen Artikel finden Sie hier auch als PDF. Hier finden Sie mehr Informationen zur Prüfmusterherstellung.

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Dr. Andreas Konrad
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